Erfolg durch Maschinen-Klone

C 650 | Precupa | Werkzeug und Formenbau

Precupa kombiniert Präzisionsformenbau mit Kunststoffspritzguss und erarbeitet im eigenen Technikum Spritzgießlösungen für morgen. Eine der Kernkompetenzen in der Fertigung ist die Fräszerspanung. Hier vertraut der Werkzeugbauer auf HERMLE, von dem er die gesamte Performance-Line im Einsatz hat.

Thomas März war zur Stelle, als sein Arbeitgeber Precupa 2014 aufgrund fehlender Nachfolge zum Verkauf stand. „Ich hatte mir genau überlegt, an welchen Schrauben ich drehen muss, um das Ganze noch besser zu machen“, erinnert sich der heutige Inhaber und Geschäftsführer. Mit einer Ausbildung startete seine berufliche Karriere beim Präzisionsformenbauer in Gaißach, südlich von Bad Tölz. Es folgte der Meister, ab 2001 leitete er die Fertigung. Sein Businessplan überzeugte: 2015 fand der offizielle Eigentümerwechsel statt. März kaufte direkt das erste 5-Achs-Bearbeitungszentrum – eine C 400 U von HERMLE –, strukturierte um und schuf dadurch mehr sowie besser nutzbare Produktionsflächen.

Das Kerngeschäft blieb unverändert: präzise Spritzgießformen für die Konsumgüter- und Möbelindustrie, Medizintechnik und Elektronikbranche. Deutlich gewachsen ist dagegen das Volumen. „Wir reservieren für Kunden fix Maschinenstunden. Das gab uns von Anfang an genug Stabilität, um das Geschäft einfacher auf- und auszubauen“, berichtet März. Das gelang ihm so gut, dass er bereits zwei Jahre nach der Übernahme vor der Frage stand, wie er auf das Auftragswachstum reagieren sollte. Seine Antwort: „Der Einstieg in die Automation wäre für uns zu teuer, wegen der langen Anlaufzeit zu aufwändig und wegen der Einzelteil-Fertigung nicht zielführend gewesen. Deswegen habe ich mich entschieden, die Maschinen zu duplizieren: Senk- und Drahterodiermaschine sowie HSC-Elektrodenfräsmaschine mal zwei.“

  • Maschinenpark der Firma Precupa
    Ein attraktiver Maschinenpark in einer hellen, aufgeräumten und klimatisierten Umgebung: Thomas März weiß, dass es seiner Firma gut geht, wenn es den Leuten gut geht.
  • Fräsprozess auf dem HERMLE Bearbeitungszentrum C 650 bei der Firma Precupa
    Mittlerweile haben alle HERMLE-Maschinen bei Precupa eine innere Kühlmittelzufuhr. Sie spült mit 40 bar Späne aus dem Schneideneingriff und beschleunigt so den Fräsprozess deutlich.
  • Andreas Wimmer, Feinwerkmechanikermeister, und Thomas März Precupa-Geschäftsführer und -Inhaber.
    Andreas Wimmer, Feinwerkmechanikermeister, und Thomas März (rechts), Precupa-Geschäftsführer und -Inhaber.
  • Entstehung einer Kernhalteplatte vom Rohmaterial bis zum fertigen Bauteil
    Entstehung einer Kernhalteplatte vom Rohmaterial bis zum fertigen Bauteil – mit Fünfseiten-Bearbeitung in einer Aufspannung.

ALLE ZWEI JAHRE EINE NEUE

Im Zuge dessen bestellte er auch eine zweite C 400 U, die 2018 bei Precupa in Betrieb ging. Der einzige Unterschied: Das zweite Bearbeitungszentrum war bereits mit einer inneren Kühlmittelzufuhr (IKZ) vorkonfiguriert. „Wir kannten das System vorher nicht. Es hat uns jedoch so überzeugt, dass wir bei der ersten HERMLE das IKZ direkt nachrüsten ließen“, erzählt März begeistert. Indem das zugeführte Kühlmittel unter hohem Druck direkt aus der Werkzeugspitze schießt, spült es Späne einfach aus dem Schneideneingriff – selbst aus tieferen Bohrungen. Das macht den Fräsprozess für Precupa nicht nur schneller, sondern auch sicherer und präziser.

Für ihn war der Kauf identischer Maschinen eine perfekte Lösung – fürs Erste. Denn 2020 zog bereits die dritte HERMLE ein: März reagierte mit dem Kauf der C 250 U auf neue Bedürfnisse am Markt. „Wir hatten viele Aufträge für kleinere Spritzgießwerkzeugeinzelteile. Die C 250 U ist etwas kompakter – das macht uns schneller.“ Als Precupa Aufträge auch für größere Ausschraub- und Etagenwerkzeuge erhielt, musste eine Maschine mit größerem Bearbeitungsraum her. „Die dafür benötigten Platten waren zu groß, um sie komplett auf der C 400 U zu bearbeiten“, erklärt März, der 2022 eine C 650 U in Gosheim orderte. „Wir haben uns kurzfristig abgestimmt, und ich habe direkt bestellt“, umschreibt März einen der Vorteile, alleiniger Eigentümer zu sein.

Biokunststoff für morgen

Ein anderer Vorzug ist, das Tempo des technologischen Fortschritts angeben zu können. Denn seit der Firmenübernahme hat März nicht nur die Fräskompetenz massiv gestärkt, sondern auch die Kunststoffteileproduktion ausgebaut. Spezialisiert hat sich der Unternehmer auf Thermoplaste, Duroplaste und Silikon. Und auch das nächste Zukunftsthema findet in seinem neuen Technikum seinen Platz: Das Spritzen von komplett abbaubaren Biomaterialien. „Daraus hergestellte Produkte sollen herkömmliches Einwegplastik ersetzen. Sie müssen über einen kurzen Zeitraum stabil und sicher zu verwenden sein, sich danach aber rückstandslos und schnell auflösen“, umschreibt es März.

Das Material basiert auf Eukalyptus und sei vom Gießverhalten her nicht mit herkömmlichen Kunststoffen zu vergleichen. „Als wir die ersten Versuche gefahren haben, ist unser Verfahrenstechniker fast verzweifelt“, erinnert sich März. Aktuell hat Precupa den Prozess maschinenseitig und werkzeugtechnisch im Griff und fertigt auf selbst gebauten Mehrkavitäten-Werkzeugen beispielsweise Prototypen von Eislöffeln und Eisbechern. Nur an der Rezeptur müsse noch gefeilt werden. Auf das visionäre Projekt, das er mit einem anderen Unternehmer umsetzt, will er nicht eingehen. Es stecke viel Know-how darin, das sich eines Tages bezahlt mache, ist er überzeugt.

 

Maschineninnenraum der C 650
Den größeren Bauraum der C 650 U nutzt Precupa auch, um vier kleinere Bauteile in einem Durchgang zu bearbeiten.

Ohne Daten geht nichts

Ein anderer Bereich, in dem Precupa seine technologische Vorreiterrolle ausspielt, ist das digitalisieren von Bauteilen zur Vermessung oder zur Datenerstellung. „Der Werkzeugbau erfordert sehr viele Daten. Diese benötigen wir, um die Bauteile rekonstruieren, programmieren und simulieren zu können“, erklärt März und zeigt stolz seinen 3D-Streifenlichscanner und Zubehör. Dieser projiziert ein feines Streifenmuster auf eine Objektoberfläche und erfasst sie gleichzeitig mit zwei Kameras. Die sogenannte Flächenrückführung erlaubt es, 3D-Daten von einem alten Bauteil zu bekommen sowie neu gefertigte Werkzeuge oder Einzelteile auf ihre Genauigkeit zu überprüfen. Mit einem neuen handgeführten 3D Laserscanner der nächsten Generation erweitert Precupa den Anwendungsbereich enorm. März sieht darin die Zukunft. „Wir finden schneller Fehler und können auf Wunsch eine Dokumentation zu den Spritzgießwerkzeugen erstellen“, begründet der Unternehmer und erläutert, warum sich das konsequent Daten-basierte Arbeiten auszahlt: „Wir passen selten etwas von Hand an und investieren viel in eine präzise Fertigung. Das reduziert schließlich die Montagezeit und steigert die Qualität unserer Formwerkzeuge.“ Treten doch Ungenauigkeiten auf, ist manchmal ein Programmierfehler oder Werkzeugverschleiß die Ursache.

„Auf die Bearbeitungszentren von HERMLE können wir uns verlassen“, betont März abschließend. Das gelte auch für den guten Service, der mitentscheidend für die Treue zum Gosheimer Maschinenbauer ist. „Wenn mein Betrieb nur eine Fünf-Achs-Fräsmaschine hat, muss ich sicher sein, dass er nicht ausfällt“, erinnert sich der Geschäftsführer an die Situation aus seinen unternehmerischen Anfangsjahren. Auch heute ist März sehr zufrieden: „Mein Gegenüber weiß, wohin wir wollen. Und wenn wir etwas brauchen oder wenn irgendetwas nicht funktioniert, sprechen wir das an, und es findet sofort Gehör.“

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