Hermle-Geschäftsverlauf 2022 übertrifft Erwartungen
Umsatz und Ergebnis steigen voraussichtlich um ca. 26 % bzw. 33 %
Auftragseingang erreicht mit ca. 534 Mio. Euro neuen Bestwert
Vorstand schlägt Aufsichtsrat erhöhte Ausschüttung vor
Gosheim, 22. März 2023 – Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 besser als erwartet. Der Konzernumsatz des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten stieg gegenüber dem Vorjahr nach vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen um rund 26 % auf circa 474 Mio. Euro (Vj. 376,0 Mio. Euro), wobei das Auslandsvolumen etwas stärker zulegte als der Inlandsumsatz. Beim Betriebsergebnis erzielte der Hermle-Konzern auf vorläufiger Basis einen Zuwachs von ca. 33 % auf rund 99 Mio. Euro (Vj. 74,6 Mio. Euro). Im November 2022 hatte das Unternehmen eine Umsatzerhöhung um 20 % und eine hierzu unterproportionale Ergebnisentwicklung avisiert.
Grund für den besseren Verlauf war eine überraschend dynamische Geschäftsentwicklung in den letzten Wochen 2022. Die das gesamte Jahr über spürbaren Störungen in der Lieferkette haben sich Ende der Berichtsperiode etwas entspannt. Dadurch erhielt Hermle gerade noch rechtzeitig wichtige Zuliefermaterialien, um mehr Maschinen als geplant noch vor dem Jahreswechsel auszuliefern. Auch ein erfreulich starker Abverkauf von Vorführmaschinen führte zu Mehrumsatz. Darüber hinaus konnte das Unternehmen die Produktionskapazitäten in den letzten beiden Monaten nochmals besser auslasten, da sich die zuvor hohen krankheitsbedingten Fehlzeiten verringerten. Diese Faktoren wirkten sich günstig auf die Ertragslage aus. Hinzu kam ein positiver Effekt aus dem Eingang länger offener, ungesicherter Forderungen.
Auf der Grundlage des sehr zufriedenstellenden Verlaufs hat der Vorstand dem Aufsichtsrat heute empfohlen, der Hauptversammlung am 5. Juli 2023 für das Geschäftsjahr 2022 eine Anhebung der Dividende vorzuschlagen. Geplant ist, den Aktionären eine unveränderte Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je Vorzugsaktie zuzüglich eines höheren Bonus von jeweils 10,20 Euro auszuzahlen (Vj. 8,20 Euro). Die Hermle-Mitarbeiter im Inland sollen eine an der Dividendenhöhe orientierte Prämie erhalten.
Der Hermle-Auftragseingang nahm 2022 nach vorläufigen Berechnungen auf einen neuen Höchstwert von circa 534 Mio. Euro zu (Vj. 439,1 Mio. Euro). Die Nachfrage war 2022 im In- und Ausland gleichermaßen gut, insbesondere für komplette, kundenindividuelle Automationslösungen. In diesem Bereich, der durch den Fachkräftemangel in nahezu allen Abnehmerbranchen an Bedeutung gewinnt, hat Hermle durch sein kontinuierlich erweitertes Angebot an Automations- und Digitalisierungs-Bausteinen eine sehr günstige Marktposition. Zugute kam dem Unternehmen auch seine hohe Lieferfähigkeit: Die das gesamte Jahr über zu beobachtenden, nicht prognostizierbaren Störungen in der Lieferkette konnten durch interne Maßnahmen ganz überwiegend ausgeglichen werden, obwohl es in der Hermle-Belegschaft aufgrund von Corona- und anderen Atemwegserkrankungen zu überdurchschnittlich hohen Fehlzeiten kam. Der Auftragsbestand des Hermle-Konzerns nahm per Ende 2022 im Stichtagsvergleich deutlich auf rund 168 Mio. Euro zu (Vj. 107,9 Mio. Euro).
Auch Anfang 2023 blieb die Nachfrage nach Hermle-Bearbeitungszentren und Automationslösungen zunächst hoch. Die weitere Entwicklung unterliegt großen Unsicherheiten, da vor allem der Ukraine-Krieg und andere geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen China und den USA, aber auch möglicherweise anhaltende Preissteigerungen, Lieferkettenstörungen und die aktuelle Bankenkrise enorme Risiken für den gesamtwirtschaftlichen Verlauf bergen.
Langfristig rechnet Hermle mit einem zunehmenden Bedarf an Werkzeugmaschinen und Automationslösungen. Deshalb erweitert das Unternehmen die Kapazitäten an den beiden Standorten Gosheim und Zimmern ob Rottweil in den nächsten Jahren deutlich.
Das ausführliche, geprüfte Zahlenwerk zum Geschäftsjahr 2022 sowie eine Prognose für das Jahr 2023 veröffentlicht Hermle voraussichtlich Ende April 2023.
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